August
und September

Das Bienenjahr beginnt im August. Damit kommt zum Ausdruck, dass Fehler, die in dieser Zeit gemacht werden, sich fast das ganze folgende Jahr auswirken. Mittlerweile kommt es immer häufiger vor, dass das Bienenjahr bereits Mitte Juli beginnt. Gekennzeichnet ist es mit dem Ende der letzten Tracht.

Sobald diese geschleudert ist, wird mit dem Einfüttern der Völker begonnen. Gleichzeitig wird die Varroamilbe bekämpft. Hierbei sind schnellwirkende Mittel, die auch eine gewisse Wirkung in die Brut aufweisen, wie z.B. Ameisensäure, zu bevorzugen. Wichtig ist es, den Behandlungserfolg zu kontrollieren, d.h. es wird der Abfall nach der Behandlung mit dem Schätzergebnis aus der Julidiagnose verglichen. Bei Bedarf müssen die Behandlungen wiederholt, bzw. die Abstände zwischen den Behandlungen verringert werden.

Zum Einfüttern kommen überwiegend Flüssigfuttermittel zum Einsatz. Ob selbstangerührtes Zuckerwasser im Verhältnis 3:2 (drei Teile Zucker, zwei Teile Wasser) oder Fertigsirupe aus Zucker oder Stärke ist eher eine Frage der Arbeit und des Preises. Am besten orientiert man sich an den Futtermitteln, die in der jeweiligen Region schon länger mit Erfolg eingesetzt wurden.

Ein einräumiges Volk sollte bis zum Abschluss des Einfütterns (ca. Mitte September) ca. 15 Kilogramm fertiges Winterfutter, ein zweiräumiges Volk ca. 20 Kilogramm Winterfutter eingelagert haben. Am einfachsten kann dies mit Hilfe einer Federzugwaage ermittelt werden. Hierzu wird die Beute hinten mit der Zugwaage angehoben. Im Idealfall zeigt die Waage dann die Hälfte des Gesamtgewichtes an. Vom so ermittelten Gesamtgewicht wird dann das Leergewicht der Beute sowie ca. drei Kilogramm für Bienen und Pollen abgezogen. Die Differenz ist dann das fertige Winterfutter. Für das Abschätzen der Winterfuttermenge durch Wabenziehen gilt, dass ein Dezimeter beidseitig gedeckelt ca. 300 g Winterfutter ergeben; eine voll gedeckelte Zanderwabe hat somit ca. 2,4 Kilogramm.

Für die Entscheidung ob einräumig oder zweiräumig eingewintert wird, orientiert man sich am Bienenvolk selbst. Kräftige Wirtschaftsvölker werden bevorzugt zweiräumig, Ableger eher einräumig eingewintert. Die zweiräumige Einwinterung bietet einige Vorteile, die Einfütterung kann zügig erfolgen, das Brutgeschäft wird wenig eingeschränkt. Die Überwinterung ist problemloser und die Gefahr des Verhungerns geringer. Das Aussondern nicht besetzter Waben ist im Frühjahr ebenfalls einfacher.

Zweiräumige Völker müssen diesbezüglich mit mehr Sorgfalt beobachtet werden, vor allem der Futtervorrat sollte im Frühjahr so früh wie möglich kontrolliert werden. In der Honigleistung unterscheiden sich ein- bzw. zweiräumig überwinterte Völker kaum.

Text-Quelle: Anfängerfibel (Landesverband Bayerischer Imker e.V.)

 

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