Der Honig ist sicherlich der Hauptgrund, weshalb Bienen gehalten werden. Doch tragen sie ihn ja eigentlich gar nicht für uns ein, sondern er dient ihnen als Nahrung. Auch für die trachtlose Zeit des Jahres sorgt das Bienenvolk vor, indem es Vorräte anlegt.
Man rechnet, dass ein Bienenvolk etwa 50 kg Honig für sich selbst benötigt. Nur das, was darüber hinaus im Volk vorhanden ist, kann man als Imker entnehmen.
Den Honig bereiten die Bienen
aus dem süßen Nektar der Blütenpflanzen (Blütenhonig)
oder/und aus Honigtau (Waldhonig)
Sprichwörtlich ist der Fleiß der Bienen. Allein um den Nektar für ein Kilogramm Honig zu sammeln, müssen sie ca. drei bis fünf Millionen Blüten besuchen. Dazu müssen sie eine Strecke zurücklegen, die der dreifachen Erdumrundung entspricht.
Sind die Sammlerinnen beim Rückflug von der Trachtquelle schließlich im Stock angekommen, geben sie das Sammelgut an die Stockbienen weiter.
Enzyme, die dem Nektar oder Honigtau zugefügt werden, bewirken, dass der Zucker im Nektar bzw. Honigtau (überwiegend Saccharose) umgewandelt wird in Traubenzucker (Glukose) und Fruchtzucker (Fructose). Des weiteren wird das Sammelgut nach und nach immer weiter eingedickt bis der Wassergehalt (anfangs über 90%) auf unter 18% gesunken ist.
Jetzt ist der Honig reif und die Vorratszellen werden von den Bienen mit einem luftdichten Wachsdeckel verschlossen. Erst jetzt kann er vom Imker entnommen werden.
Je nach Herkunft gibt es verschiedene Honigsorten, die sich auch in Farbe und Geschmack unterscheiden. Bei uns in Bayern können je nach Gegend, Witterung und Trachtverlauf folgende Sorten geerntete werden:
Trachtquelle: Raps (Brassica napus)
Geschmack: mild, charakteristisch
Aussehen/Farbe:
Trachtquelle: Löwenzahn (Taraxacum)
Geschmack: hocharomatisch und typisch im Geschmack
Aussehen/Farbe:
Trachtquelle: von blühenden Obstbäumen
Geschmack: mild, angenehm
Aussehen/Farbe:
Trachtquelle: viele verschiedene nektarspendende Blüten wie z.B. Himbeere, Brombeere, Weißklee
Geschmack: aromatisch
Aussehen/Farbe:
Trachtquelle: Linde (Tilia)
Geschmack: sehr aromatisch, charakteristisch
Aussehen/Farbe:
Trachtquelle: Edelkastanie (Esskastanie) (Castanea sativa)
Geschmack: herb, leicht bitter, apart im Geschmack
Aussehen/Farbe:
Trachtquelle: Robinie (Robinia pseudoacacia)
Geschmack: mild
Aussehen/Farbe:
Trachtquelle: Honigtau der Fichte (Picea abies)
Geschmack: würzig, angenehm
Aussehen/Farbe:
Trachtquelle: Honigtau von der Weißtanne (Abies alba)
Geschmack: mild, würzig
Aussehen/Farbe:
Honig besteht zu etwa 78% aus Zucker (Frucht- und Traubenzucker) und etwa 18% Wasser. Den Rest von ca. 4% bilden die übrigen Inhaltsstoffe. Je nach Herkunft des Honigs sind die Anteile der Zuckersorten verschieden. Das Verhältnis ist für jede Pflanze typisch und beeinflusst auch die Geschwindigkeit, mit der der Honig fest wird (kandiert).
Bei der Ernte fließt der Honig klar und dickflüssig aus der Schleuder. Diese Beschaffenheit ist aber kein Dauerzustand. Über kurz oder lang wird der Honig zunächst trüb, teigartig zäh und schließlich fest.
Die Bildung von Kristallen im Honig ist ein natürlicher Vorgang, der nichts mit einer Verfälschung zu tun hat. Es wird oft vermutet, es handle sich dabei um zugesetzten handelsüblichen Haushaltszucker. Das trifft nicht zu! Jeder unbehandelte Honig wird früher oder später fest. Das ist gerade ein Beweis seiner Echtheit. Fest gewordener Honig kann durch vorsichtige Erwärmung im Wasserbad (bei max. 40°C) wieder weich und flüssig gemacht werden.
Unter den übrigen Inhaltsstoffen des Honigs sind vor allem die für den Menschen wichtigen Enzyme zu nennen. Invertase, Diastase, Glucose-Oxidase (Inhibine) u.a. Diese wertvollen Inhaltsstoffe, die ja auch den Wert des Honigs ausmachen, sind hitzeempfindlich, teils lichtempfindlich. Darauf ist bei der Erwärmung zu achten. Insbesondere darf Honig niemals in der Mikrowelle verflüssigt werden. Ebenso empfehlenswert ist die kühle und dunkle Lagerung des Honigs.
Die folgenden Angaben verlangt die EU-Lebensmittel-Kennzeichnungsverordnung für das Honig-Etikett:
Verkehrsbezeichnung: „Honig“ reicht hier als Angabe.
Ursprungsland: Die Bezeichnung „Deutscher Honig“ oder „Honig aus Deutschland“ genügt. Region oder Stadt können auch genannt werden, dürfen die Landes-Angabe aber nicht ersetzen.
Name und Anschrift des Imkers oder Honigverkäufers.
Füllmenge: Hier ist das Nettogewicht anzugeben. Zur Ermittlung des Gewichts ist eine geeichte Waage notwendig. Für die Lesbarkeit ist die Mindestgröße der Schrift vorgeschrieben.
Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD): Wichtig ist die komplette Formulierung „Mindestens haltbar bis…“. Hier muss nicht das exakte Datum genannt werden, „Ende Januar 2022“ würde genügen. Als Imker kann man das MHD selbst bestimmen. Man muss aber gewährleisten, dass der Honig so lange in einwandfreiem Zustand ist.
Loskennzeichnung zur Rückverfolgbarkeit. Entfallen kann die Loskennzeichnung, wenn auf dem Etikett ein tagesgenaues MHD angegeben ist.
Hinweis zur Aufbewahrung: Der empfohlene Wortlaut lautet hier „Trocken und vor Wärme geschützt lagern!“.
Lieber Kunde!
Honig ist nicht gleich Honig!
Kaufen Sie den Honig beim einheimischen Imker, denn es sind unsere Bienen, die die Obstbäume, Feld- und Ziergehölze, die Wiesen- und Gartenblumen bestäuben und damit für den Fortbestand unserer artenreichen Umwelt sorgen.
Honig kann man importieren, die Bestäubungstätigkeit der Bienen jedoch nicht.
Wir bayerischen Imker sind stets bemüht, nur allerbeste Ware an unsere Kunden abzugeben. Als Mitglieder im Deutschen Imkerbund unterwerfen wir uns strengen Kriterien, die weit über das hinausgehen, was in der deutschen Honigverordnung vorgeschrieben ist.
Unser Motto lautet: Ausgezeichnete Qualität schafft dauerhaftes Vertrauen!